Hier stand er nun, inmitten von Bauklötzen, Puzzleteilen und eingerahmt von Plüschtieren. Die Verzweiflung kroch ihm bereits seit mehren Minuten den Nacken hoch und er wartete sehnlichst darauf das, die Türklingel ihn endlich retten würde.
Blinzelnd schlug er die Augen auf und hielt sich schützend die Hand davor, das grelle Licht das von oben zu kommen schien blendete ihn stärker, als wenn er am Mast gelehnt auf dem Decke schlief und dann erwachte.
Die Türen des Zuges öffneten sich geräuschvoll und der junge Mann stieg aus, kaum aus dem großen Verkehrsmittel gestiegen stellte er seinen Koffer neben sich und ließ seinen Blick suchend schweifen. Nun war er hier. Und das nur aus einem einzigen Grund.
„Du bist auch zu nichts nutze!“ er Smutje trat nach dem Grünhaarigen der jedoch, wider allen Erwartungen, nicht wie üblich auswich oder den Tritt Sanjis mit einer Klinge eines seiner Schwerter abblockte sondern sich treffen ließ und an die Wand der Kombüse knallte.
Er hatte es geschafft. Nach all den Jahren des Trainings stand er nun hier in der Halle, in dem er von klein auf trainiert hatte um der Beste zu werden. Wo er Niederlagen in Kauf hatte nehmen müssen und in dem er aus zahlreichen Kämpfen als Sieger heraus getreten war.
„Ich hasse dich.“ Kam es gepresst, biss der Grünhaarige doch die Zähne zusammen um sich davor zu bewahren eine Tirade an Fäkalausdrücken auf die Menschheit loszulassen. Oder besser gesagt auf den Blonden neben ihm. Dieser grinste ihn nur kess an.
„Chopper, warte.“ Die Stimme ertönte leise und heiser vom Krankenbett und dennoch steckte so viel Beharrlichkeit in diesen zwei Worten das der kleine Arzt nicht anders konnte als dieser Aufforderung nachzukommen und sich zu seinem Patienten umzudrehen.
Während die neunköpfige Mannschaft noch bei der ersten Mahlzeit des Tages in der Kombüse saß zog sich draußen der, eben noch wolkenlose, Himmel zu. Nami stellte ihre Tasse ab und stand auf. Verwirrte Blicke folgten ihr.
„Es kommt ein Sturm auf.
Wie war er nur ausgerechnet hier gelandet? Und seit wann besaß die Sunny solch einen Raum? Gut, bei näherer Überlegung konnte er sich die zweite Frage selbst beantworten, war dies doch nicht so schwer zu erraten.
Sein Atem ging stoßweise und Schweiß rann ihm die Stirn hinab.
Er war geschafft und wusste, nur einen Moment länger und er hätte wieder verloren.
Verloren, so wie damals im Eastblue als er ihn zum ersten Mal gesehen und herausgefordert hatte.
Die Schmerzen drangen in seinen bereits angeschlagen Körper ein.
Das Blut klebte an seinen zerrissenen Kleidungsstücken und an seiner Haut, die von Wunden übersät war.
Sein Atem ging unkontrollierbar, der rote Lebenssaft fand den Weg aus seinem Mund.
Sanft wurde das Schiff von den Wellen geschaukelt, die an dessen Wänden brachen.
Der Himmel hatte sich gelichtet und die strahlenden Sonnenstrahlen, die sie ihn gleißendes Licht hüllten ließen nicht mehr auf das schreckliche Szenario von eben schließen.
„Verdammt. Zorro, wenn du das abhörst, ruf zurück. Sonst kannst du dich auf was gefasst machen.“ Wütend drückte er den roten Hörer und ließ sein Handy zurück in seine Hosentasche gleiten.
Schon seit einer Dreiviertelstunde stand er hier vorm Kino in der Eiseskälte.
Er sah Zorro an der Reling lehnend, dies tat der andere schon seit dem frühen Morgen.
Um genau zu sein, seit die Zeitungsmöwe die Sunny erreicht hatte war der Grünhaarige so merkwürdig drauf.
Zu fünft saßen sie unter dem großen Eichenbaum im Stadtpark, ihr Stammplatz seit sie klein waren.
Doch seit zwei Jahren trafen sie sich eher selten an diesem Ort, mieden ihn fast.
Abgesehen von zwei Tagen jährlich und einer dieser Tag war der heutige.
Den Kopf in den Händen, die Beine angewinkelt mit den Füßen ans Holz gepresst, saß sie da und beobachtete den grünhaarigen Schwertkämpfer, wie er immer wieder die riesige Hantel hob und senkte, nur um diesen Vorgang mehrere Male über wiederholte.
Stumm blickte er auf den grauen Stein vor ihm.
Las die Inschriften, bestehend aus zwei Daten.
Beide kannte er auswendig, würde sie nie vergessen.
Das erste Datum, zeigte den Tag an der für ihn der schönste in seinem Leben gewesen war.